Die Martinskirche in Meimsheim
Meimsheim und die Martinskirche
Die Gegend um Meimsheim ist ein altes Siedlungsgebiet. Es liegen Funde aus der Bronzezeit 4000-1800 v. Chr. vor, die eine Besiedelung des Gebietes bestätigen. Es wurde 788 als Meginbodesheim das erste Mal urkundlich erwähnt. Es handelt sich um eine Schenkungsurkunde über den Besitz eines Herrn Fravirat in Meginbodesheim an das Kloster Lorsch.
Ab 1402 ist der Ort in einen württembergischen und einen gemmingischen Teil getrennt. Es gilt zweierlei Recht. Trennlinie war die heutige Bahnhofstraße. Seit 1585 gehört der gesamte Ort zu Württemberg.
Die Martinskirche in Meimsheim ist auf den Überresten eines römischen Gutshofes erbaut (evtl. schon 746?). Sie befand sich zunächst außerhalb des Ortes und wurde daher als Feldkirche bezeichnet. Wann die Kirche erbaut wurde, ist nicht genau bekannt. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1188, als der Bischof von Speyer beurkundete, dass der Tübinger Pfalzgraf Rudolf seine Kirche in Meginbodesheim mit allem Recht und was sich darauf erstreckt gegen die Abtretung bischöflicher Güter zum Bau des Klosters Bebenhausen gegeben habe.
Die Kirche in Meimsheim hatte ein großes Einzugsgebiet. Zu Meimsheim zählten im 8. Jahrhundert sicher Hausen, Dürrenzimmern, Neipperg sowie Botenheim mit seinem Filial Cleebronn.
Die Buntglasfenster im Chorraum
Bau und Renovierungen der Kirche
- 1455 – 1461 Errichtung von Chor, Turm und alter Sakristei in heutiger Gestalt
- 1477 vermutlich Fertigstellung des Kirchenschiffes
- 1515 Anbau der neuen Sakristei
- Renovierungen wurden 1912,1953 und 1963 durchgeführt.
- 1953 wurde die alte Orgel vor dem Chor abgebaut und die neue Orgel auf der Westempore aufgebaut.
- 1976 wurde nochmals eine grundlegende Umgestaltung des Innenraumes durchgeführt.
- 1995 wurde die Kirche nach einem Brandanschlag am Reformationstag renoviert.
- 2009-2011 wurden der Kirchturm und das Süddach saniert.
- 2016-2017 wurde eine Innensanierung durchgeführt
Der Lindenplatz
Vor der Kirche befindet sich heute der Lindenplatz, auf dem noch die Überreste der 1000-jährigen Linde Meimsheims stehen. Diese musste nach einem Blitzschlag 1990 gefällt werden. Der Lindenplatz diente früher auch als Gerichtsplatz. Im 20. Jahrhundert wurde er hauptsächlich als Spielplatz genutzt. Heute ist er ohne die Linde eine parkähnliche Anlage, die nur gelegentlich zu Spielveranstaltungen und zum Laternenfest genutzt wird.